Augmented Reality
Während des Skispringens zeigt die rote Linie auf dem Fernsehbild die bisherige Bestweite, beim Fußball ist der aktuelle Spielstand eingeblendet und bei Schwimmwettbewerben korrigiert der mitlaufende Balken die Perspektive. Was wir bisher einfach für Hilfslinien gehalten haben sind Bespiele für Augmented Reality-Anwendungen (AR), bei denen Realität und Virtualität miteinander verschmelzen.
Diese computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung lässt sich in allen Lebens- und Arbeitsbereichen einsetzen. Wir finden sie neben dem Sport auch in Spielkonsolen, bei Spielshows oder als auditive Augmentierung z.B. in Form des Klickens bei der Auslösung von Fotokameras. Aber auch die Automobilindustrie, Architektur, Kunst, Medizin oder das Militär bedienen sich bereits dieses Verfahrens. Viele Leute erleben AR also bereits im täglichen Leben, ohne zu realisieren, um was es sich dabei handelt.
„Trotzdem ist diese Technologie erst am Beginn ihrer Entwicklung“ stellt Prof. Dr. Wolfgang Broll, Direktor des Instituts für Medien und Kommunikationswissenschaft an der TU Ilmenau, fest. In einigen Jahren wird es möglich sein, Zeit und Raum zu verändern nach dem Motto „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Es wird virtuelle Unterwasserwelten oder Augmented Reality in der Luft geben. Mit Hilfe adaptiver persönlicher Assistenten kann der Autoschlüssel gesucht oder der Kühlschrankinhalt aus der Ferne ermittelt werden.
Und welche Entwicklung haben wir bis zum Jahr 2056 zu erwarten? Die Wahrnehmung der Realität wird sich nachhaltig verändern, z.B. durch 3-D Multitouch (Tiefenbildkameras), AR-Graffity oder einfach nur durch unsere Gedanken (Brainwave Sensing). Es wird möglich sein, reale Objekte aus der Realität zu entfernen (Diminished Reality) oder reale Objekte gegen virtuelle auszutauschen (Mediated Reality). „Alles, was man sich vorstellen kann, ist real“ sagte bereits Picasso. Und Einstein konstatierte: „Die Vorstellungskraft ist wichtiger als Wissen“.
Wieder in die Gegenwart zurück holt Dirk Breuer die Gäste dieser Veranstaltung in der Toyota-Löhr Automeile in Mainz. Der Pressesprecher Technik von Toyota zeigt Beispiele für die Umsetzung von AR im PKW, beispielsweise in Form von Displays für die Rückfahrkamera am Rückspiegel.